Marienhausen

Marienturm_Sande_2009

Der Marienturm in Sande. By Toelstede (Benutzer Nyks) (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Altmarienhausen ist ein historisches Vorwerk aus dem 16. Jahrhundert. Das Landgut wurde von Fräulein Maria verpachtet, die daraus Einkünfte bezog. In ihrer Regierungszeit (1530-1575) wurde nicht nur die Burg Jever zur herrschaftlichen Residenz ausgebaut, sondern es entstanden auch noch weitere repräsentative Landsitze. Marienhausen, um 1568/71 um eine Schlossanlage ergänzt, diente als Sommerresidenz von Fräulein Maria. Die Anlage umfasste zwei Gebäudeflügel mit flankierendem Turm und war als Lustschloss gestaltet, in dem Aspekte wie Wohnlichkeit und Repräsentation berücksichtigt wurden. Der Turm wurde nach einem Brand in den Jahren 1736-42 in seiner heutigen Gestalt wieder aufgebaut. Alle anderen Gebäudeteile sind wegen Baufälligkeit 1792 bzw. 1822 abgerissen worden. Noch vorhanden ist der umgebene Wall mit Graben.

Altmarienhausen ist ein idyllischer Flecken, der zu einem Spaziergang einlädt. Neben dem Turm kann das Küsteum und das Schmiedemuseum besichtigt werden. Am Wochenende lädt das Marienstübchen zu einer ersten Pause auf der Tour ein.

“Zu Marienhausen stand ehemals ein Jagdschloß, das dem Fräulein Maria von Jever gehörte. Jetzt ist von[400] dem Schlosse nichts mehr übrig als ein vierkantiger Turm, welcher in der flachen Gegend ziemlich weit sichtbar ist. Als man das Schloß (im Jahre 1822) abbrach, sollte auch dem Turme ein gleiches Schicksal widerfahren, allein man fand in der Spitze in einem kupfernen Kessel eine Schrift, daß man es nicht tun, und auch nicht einmal wieder versuchen solle, sonst komme ein großes Unglück über Jeverland. Der Turm steht mit dem Schlosse zu Jever in unterirdischer Verbindung”. Aus: Ludwig Strackerjan, Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg, 1–2, Band 1, Oldenburg 21909. Erstdruck: Oldenburg (Stalling) 1867.