Talerprägung

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Danielstaler
Av: jeversches Wappen mit Löwe, Rv: Daniel in der Löwengrube
Silber
1561 und 1567

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Heilandstaler
Silber
Av: steigender Löwe mit Löwenschild, Rv: der aus dem Grabe hervortretende Heiland
o.J.

Münzprägung

Seit 1558 wurden in Jever wieder Münzen geprägt, zuerst vielleicht in Emden, ab 1560 in einer neuen Münze. Schon unter den Billungern und einigen Häuptlingen des 15. Jahrhunderts wurde das Münzrecht in Jever ausgeübt. Als wichtiges Hoheitsrecht kam ihm für den Ausbau der Landesherrschaft große Bedeutung zu. Fräulein Maria schickte daher 1552 in ihrer Streitsache um die Lehnshoheit über Kniphausen Münzen und deren Nachzeichnungen als Beleg zu den kaiserlichen Kommissaren nach Bremen.

Die neuen Prägungen Marias von Jever hatten die Prüfung auf dem Probiertage des niederländisch-westfälischen Kreises in Köln (1563) nicht bestanden und wurden verboten. Fräulein Maria prägte dennoch: 1567 einen Danielstaler, der wegen seiner guten Qualität weite Verbreitung fand. Der Gemeintaler von 1572 zeigt bereits das Jeversche und das Oldenburger Wappen vereint.

Durch den massiven Druck der Reichsbehörden wurde Maria schließlich zum Nachgeben gezwungen. 1573 hörte sie auf zu prägen, nachdem sie noch die Genugtuung hatte, dass ihr ein burgundischer Münzmeister die Qualität ihrer Prägungen bescheinigte.

Der Danielstaler und der Gemeintaler

Fräulein Maria prägte zwischen 1565 und 1572 Taler, die im Hinblick auf die damalige politische Situation des Jeverlandes interpretiert werden können. Sinnfällig erscheint eine Szene aus dem Alten Testament: Daniel kniet in der Grube und wird von allen Seiten, gleichsam wie Maria von den Ostfriesen, von den Löwen bedroht. Ein Engel eilt ihm zur Hilfe. Auch Maria sieht sich von Gott errettet: Dorch god habe ich es erholden – lautet ihre Devise. Zudem machte 1572 Maria mit einer anderen Talerprägung deutlich, dass sie ihre Herrschaft an Oldenburg vererben wird: den Gemeintaler schmücken das Jeversche und das Oldenburger Wappen.