Kettenhemd

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Teile eines Kettenhemdes
Eisendraht
Iserlohner Herstellung (?)
15. Jahrhundert
Die Reste dieses Kettenhemdes, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in die Sammlungen des Jeverländischen Altertums- und Heimatvereins gelangten, werden Maria von Jever zugeschrieben.

Die Sage vom Kettenhemd

Kenntnisse über die Biographie Fräulein Marias bildeten sich in der jeverschen Öffentlichkeit seit dem Ende des 18. Jahrhunderts heraus. Eine besondere Rolle spielten dabei die alljährliche erscheinenden Kalender, die an volkstümliche Erzählstoffe anknüpften. Eine dieser von Ludwig Strackerjan gesammelten Sagen schreibt das im Schloss zu Jever aufbewahrte „Panzerhemd“ Fräulein Maria zu:

“Früher hat mitunter ein Besucher einen Ring von dem Panzer abgelöst und zum Andenken mitgenommen; aber über Nacht ist regelmäßig der Ring wieder an seiner rechten Stelle gewesen.”

In die spätere Heimatgeschichtsschreibung wurden allerdings nicht alle mündlich tradierten Themen übernommen. Ein Konglomerat von Sagen, vermeintlich wissenschaftlich gesicherten Überlieferungen und historischen Erkenntnissen waren die Basis für die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts beobachtbare Verehrung Fräulein Marias im Jeverland. Noch kurz vor der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert soll ihr Bild einen Platz in der Stube vieler jeverländischer Familie gehabt haben.