Marienläuten

Eine weitere Sage besagt, dass Fräulein Maria, bevor sie ihre letzte Reise antrat, befohlen hatte, jeden Abend zu bestimmter Stunde die Glocken zu läuten. Das Geläut solle so lange fortgesetzt werden, bis sie eines Tages wiederkehre. Noch heute nennt man dieses allabendliche Geläut Marienläuten.

Das Marienläuten, das an die Rückkehr Marias mahnt, geht jedoch zurück auf einen Erlaß Fräulein Marias, jeden Abend zum Zapfenstreich bzw. zur abendlichen Sperrstunde den Feierabend einzuläuten. Graf Anthon Günther von Oldenburg änderte die Bestimmung später um, indem er für den Winter das Neun-Uhr-Läuten und im Sommer das Zehn-Uhr-Läuten einführte.

Das abendliche Glockenläuten führten die Jeveraner bis in die heutige Zeit fort. Nur einmal wurde es während der französischen Besatzung von der Obrigkeit eingestellt. Die Glocken fingen aber an, von selbst zu läuten und so beugten sich die Besatzer der alten Tradition.